BEGIN:VCALENDAR VERSION:2.0 PRODID:-//5. Internationaler Kongress für Kirchenmusik | Bern 2015 | 21.-25. Oktober 2015//NONSGML Events//EN CALSCALE:GREGORIAN X-WR-CALNAME:5. Internationaler Kongress für Kirchenmusik | Bern 2015 | 21.-25. Oktober 2015 - Events X-ORIGINAL-URL:https://www.kirchenmusikkongress.ch/programm/ X-WR-CALDESC:5. Internationaler Kongress für Kirchenmusik | Bern 2015 | 21.-25. Oktober 2015 - Events BEGIN:VEVENT UID:20150331T0954Z-1427795649.6766-EO-146-1@192.168.12.51 STATUS:CONFIRMED DTSTAMP:20240328T203339Z CREATED:20150316T221841Z LAST-MODIFIED:20151019T210412Z DTSTART;TZID=Europe/Zurich:20151023T090000 DTEND;TZID=Europe/Zurich:20151023T120000 SUMMARY: Neue geistliche Musik in Geschichte und Gegenwart DESCRIPTION: 9.00 Uhr Begrüssung und Einleitung durch Dr. Thomas Gartmann L eiter Forschung\, Hochschule der Künste Bern. 9.15 Uhr Tradition\, Reform\, Innovation: Kirchenmusik im Spannungsfeld von Geschichtlichkeit und Gegenw ärtigkeit Prof. Dr. Klaus Pietschmann Professor für Musikwissenschaft\, Ins titut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft\, Johannes-Gutenberg-Univer sität Mainz Musik in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen ist ein wes entlicher Bestandteil nahezu aller Religionen. Zu den […] X-ALT-DESC;FMTTYPE=text/html:
9.00 Uhr
Begrüssung
und Einleitung durch Dr. Thomas Gartmann Leiter Forschung\
, Hochschule der Künste Bern.
9.15 Uhr
Tradition\, Refo
rm\, Innovation: Kirchenmusik im Spannungsfeld von Geschichtlichkeit und Ge
genwärtigkeit
Prof. Dr. Klaus Pietschmann Pr
ofessor für Musikwissenschaft\, Institut für Kunstgeschichte und Musikwisse
nschaft\, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Musik in ihren untersc hiedlichen Erscheinungsformen ist ein wesentlicher Bestandteil nahezu aller Religionen. Zu den Besonderheiten des katholischen und evangelischen Chris tentums zählt allerdings\, dass die Kirchenmusik beginnend spätestens mit d em Pariser Organum um 1200 eine wechselvolle Entwicklung durchlief\, die in engem Zusammenhang mit jeweils aktuellen theologischen\, liturgischen und pastoralen Auffassungen stand und sich stark an ausserkirchlichen musikalis chen Trends orientierte. Die Rückbindung an etablierte Traditionen wie insb esondere den Choralgesang\, aber auch den Palestrina-Stil bzw. das geistlic he Liedgut bildete dabei stets ein Korrektiv und eröffnete ein Spannungsfel d\, das ein identitätsstiftendes\, zugleich aber auch abschottendes Potenti al markierte und gegenwartsorientierter Innovation Grenzen auferlegte. Die vielfältigen Ausprägungen dieses Spannungsfeldes bestimmten die Fragen und Themen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte der Kir chenmusik\, und sie sollen im Referat anhand ausgewählter Stationen exempla risch vorgestellt werden. Dabei ist auch nach den innerkirchlichen und gese llschaftlichen Rahmenbedingungen zu fragen: Welche Faktoren prägen künstler ische Entscheidungen und welche nicht? Wie verhält sich die Musik zu mitunt er brisanten Tendenzen innerhalb der christlichen Glaubensgemeinschaften et wa im Umgang mit Andersgläubigen? Fragen wie diese\, gerichtet an zwar hist orische\, aber noch/wieder präsente Repertoires\, haben auch angesichts ein er sich intensivierenden religiösen Diversifizierung der traditionell chris tlich geprägten Gesellschaften grosse Relevanz für die gegenwärtige kirchen musikalische Praxis.
10.00 Uhr
Zeitgenössische Position
en geistlichen Komponierens: PunktKlangKugel
Prof. Dr
. h.c. Daniel Glaus Komponist und Organist am Berner Münster
Logos – Chronos – Kairos.
Von der Idee zum inneren Klang. Vom inneren
Klang zur Komposition. Von der Komposition zur Interpretation. Von der Int
erpretation zum Hören. Vom Hören zur inneren Hörschau. Ein Prozess des Werd
ens. Transzendenz.
Die Zeit\, die Zeit\, das irdische Kleid.
Abe
r die Kugel\, die rollt.
Aussi loin\, qu’un endroit
fusionne ave
c au delà.
(Stéphane Mallarmé: Sämtliche Gedichte französisch und deu
tsch\, DA: Heidelberg: Verlag Lambert Schneider\, 31974\, S. 174f.)
I
ch mache meinen Gang\;
der führt ein Stückchen weit
und heim\, da
nn ohne Klang
und Wort bin ich beiseit.
(Robert Walser: Gedichte.
Mit Radierungen von Karl Walser\, Berlin: Cassirer\, o. J. [1909])
<
strong>10.20 Uhr
Zeitgenössische Positionen geistlichen Komponierens:
Komponieren als Spurensuche nach dem Ewigen
Lukas La
nglotz Komponist
Das Religiöse spielt in meinem Schaffen ei ne wichtige Rolle. Komponieren ist für mich eng mit Spiritualität verbunden . Ich will den Faden nicht verlieren\, der mich mit dem Wesentlichen in Ber ührung hält\, deshalb suche ich nach dem Klang meiner Musik und treffe dabe i immer wieder auf eine sakrale Thematik. Ausschnitte aus meinen Werken Win dspiel (1998/2000)\, «Missa Nova» (2009/2010) und «Amer» (2012/2013) sollen Einblick geben.
11.00 Uhr
Podiumsdiskussion<
br />Mit Prof. Dr. h.c. Daniel Glaus\, Lukas Langl
otz und als Gast Esther Schläpfer Pfarrerin am Be
rner Münster.
Leitung durch Dr. Thomas Gartmann.
9.00 Uhr
Begrüssung
und Einleitung durch Prof. Dr. Matthias Zeindler Titularpr
ofessor für Systematische Theologie an der Theologische Fakultät der Univer
sität Bern\, Leiter Fachbereich Theologie der Reformierte Kirchen Bern-Jura
-Solothurn.
Das Referat von Frau Dr. Heidy Zimmermann entfällt.
9.15 Uhr
«Nil impurum aut lascivum» Fragen zur musikalischen
Theologie der katholischen Kirche
Prof. Dr. Alois Ko
ch alt Rektor der Hochschule Luzern – Musik
Mit dieser Formu
lierung setzte das Konzil von Trient (16. Jh.) erstmals Rahmenbedingungen f
ür Musik in der Liturgie. Keine theologische Definition der Kirchenmusik al
so\, sondern Abgrenzung gegen profane Einflüsse. Das ist symptomatisch für
das Verhältnis der katholischen Kirche zur Musik seit dem Kirchenlehrer Aug
ustinus (4. Jh.) bis in unsere Zeit\, wo selbst das Vatikanum II (20. Jh.)
mit seiner liturgischen Aufwertung der Musica sacra diese nicht theologisch
\, sondern anwendungsorientiert integrierte. Umso faszinierender ist unter
solchen Voraussetzungen das Phänomen\, dass die Musik seit jeher immer wied
er zur Theologie drängt und sich mit ihren Mitteln dem Numinosen zu nähern
versucht.
Das Referat «Nil impurum aut lascivum» versucht diese Thema
tik sowohl künstlerisch wie theologisch zu plausibilisieren und damit einen
Beitrag zum aktuellen Spannungsfeld zwischen Liturgie und Musik zu erbring
en.
10.15 Uhr
«Klingende Asche\, tönender Staub»
Musiktheologische Überlegungen aus protestantischer Perspektive
Dr. Stefan Berg Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Insti
tut für Hermeneutik und Religionsphilosophie\, Universität Zürich
Mus ik wird aufgrund ihrer ätherischen Leichtigkeit immer wieder für eine Kunst gehalten\, die in einer privilegierten Beziehung zu Gott stehe: ein «schne lles Flugschiff zum Göttlichen»\, wie Karlheinz Stockhausen es formulierte. Tatsächlich ist sie jedoch ein zutiefst erdenschweres Unternehmen und kann daher nicht als eine zwischen Gott und Mensch vermittelnde Instanz gelten. Auch eine Theologie der Musik muss sich daher – wie alle Theologie – zur u nendlichen Unterschiedenheit von Gott und Mensch verhalten. Und auch sie st eht damit vor der Grundsatzentscheidung\, ob sie in ihrem Nachdenken vom re ligiösen Menschen oder vom sich selbst offenbarenden Gott ausgehen möchte. So kann eine Theologie der Musik entweder den liberalen Weg beschreiten und Musik als einen Gestaltungsmodus menschlicher Subjektivität deuten\, dem f ast schon per se eine religiöse Qualität anhaftet. Oder sie kann sich auf d en funktionalistischen Weg begeben und Musik nur insofern theologisch würdi gen\, als sie von Gott zu einem Ort seines gnadenhaften Sich-selbst-Offenba rens erwählt wird. Auf die Praxis hin formuliert heisst das: Eine protestan tische Theologie der Musik muss für sich unter anderem klären\, ob sie auch für die Musik im profanen Konzertsaal oder ausschliesslich für die im sakr alen Raum des Dienstes am Wort Gottes zuständig ist. Allerdings haben die h ier zugespitzten Alternativen heute sowohl in der Theologie allgemein als a uch speziell in der Theologie der Musik an Bedeutung verloren. Man weiss he rmeneutisch um die Vielfalt von Perspektiven\, ist phänomenologisch sensibe l für die Eigendynamik von Ereignissen in ihrer Performanz und kennt das sc hier unkontrollierbare Wuchern des Verweisens im menschlichen Zeichengebrau ch. Über diese Einsichten hat sich die Theologie verändert – und gleiches g ilt im Übrigen für die Musik. Die oben formulierten Alternativen sind damit nicht vollständig vom Tisch\, erscheinen aber in einem neuen Licht. Der Vo rtrag will sie daher noch einmal aufwerfen\, sie dann aber neu erkunden\, i ndem er sie von Werken Neuer Musik her betrachtet: Werke musikalischer Flüc htigkeit und Vergänglichkeit – klingende Asche\, tönender Staub.
Podiumsdiskussion
Mit Prof. Dr. Alois Koc
h\, Dr. Stefan Berg und als Gast Dr. Konrad Klek Professor
für Kirchenmusik an der Universität Erlangen-Nürnberg\, Universitätsmusikd
irektor. Leitung durch Prof. Dr. Matthias Zeindler.