Bach und Händel in den Diktaturen
Dr. Thomas Gartmann Leiter Forschung, Hochschule der Künste Bern

Bach und Händel gehörten im Nationalsozialismus und in der DDR zu den Pfeilern nationaler Kulturpolitik. Bei biblischen Stoffen entzogen sie sich aber der Instrumentalisierung. Zwar sind etwa die Trauerode (BWV 198) und das «Sacred Drama» Judas Maccabaeus nur mittelbar geistliche Werke. Eifrige und übereifrige Ideologen fühlten sich aber durch sie zu vereinnahmenden Umdeutungen herausgefordert, zu «Arisierungen» und partiellen oder weitgehenden Umdichtungen, wobei sie sich auf das Parodieprinzip der Meister selbst beriefen. Gerade durch die aggressive Behauptung des Unkirchlichen und der «religiösen Verkleidung» selbst beim Messias wird deren geistliche Konnotation sichtbar. Anhand von Beispielen aus nationalsozialistischer wie auch kommunistischer Zeit werden Unterschiede und Kontinuitäten diskutiert.

Der Workshop findet im Raum 331 und wird um 16.00 Uhr wiederholt. Link zur Veranstaltung um 16.00 Uhr


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Universität Bern (Hauptgebäude) | |  
Donnerstag, 22. Oktober 2015 | 14.30 Uhr


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