Die winddynamische Orgel
INNOV-ORGAN-UM heisst ein Forschungsprojekt der HKB, bei dem unter der Leitung des Organisten und Komponisten Daniel Glaus eine neue winddynamische Orgel entwickelt wurde. Die Homepage der Hochschule notiert dazu: «Ingenieurskunst, Instrumentenbau und Musikgeschichte haben zusammen den Orgelbau revolutioniert:
Das Forschungsprojekt setzte dazu im Herzen der Orgel an: beim Wind. Wo früher der statische Orgelwind gleichsam das unverrückbare Prinzip der Kirchenmusik repräsentierte, ermöglicht heute der flexible Wind klangliche Möglichkeiten, die selbst die kühnsten Erwartungen übertreffen. Es wurden drei funktionstüchtige Prototypen für eine Orgel hergestellt, die ihre Klangstärke mit zunehmendem Druck auf die Tasten verändert, was völlig neue Möglichkeiten in Technik und Ausdruck des Instruments eröffnet. Entwickelt wurde die Orgel in herkömmlicher rein mechanischer Bauweise. Dabei mussten geeignete Ventilformen gesucht werden, die eine stufenlose Regelung der in die Pfeife strömenden Luftmenge ermöglichten.
Besondere Aufmerksamkeit haben die Projektmitarbeiter auf die Praxistauglichkeit des neuen Instrumententypus verwendet: Die Prototypen wurden jeweils in zahlreichen Konzerten vorgestellt, ausserdem wurden Kompositionsaufträge für neue Orgelwerke an Hans Eugen Frischknecht, Jürg Lindenberg und Juhee Chung vergeben, die die neuen Möglichkeiten des INNOV-ORGAN-UM ausnutzen sollten. Das Projekt hatte ein breites Echo in der Scientific Community und in der Öffentlichkeit (Symposien, Artikel in Fachzeitschriften,Interviews, Radio- und Fernsehberichterstattung).»
In der Stadtkirche Biel wurde 2011 von Metzler Orgelbau AG Dietikon in Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam erstmals ein Instrument erbaut, das eine herkömmliche Orgel mit einem winddynamischen vierten Manual kombiniert. 2017 soll in der Martinskirche Kassel mit einem grossen Orgelneubau ein weiterer Schritt in diese Richtung getan werden.
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